BUND Ortsgruppe Reichenau

Überall in Deutschland entstanden in den 1980er Jahren Umweltschutzgruppen und auch in der Gemeinde Reichenau fand sich im Herbst 1984 eine Gruppe von Interessierten zusammen, die sich aktiv für den Natur- und Umweltschutz einsetzen wollten.

Von Teilen der Bevölkerung skeptisch beäugt, zum Teil als „grüne Spinner“ abgetan und von manchen gar als Querulanten heftig bekämpft, hatte es die BUND Gruppe in den Anfangsjahren nicht leicht. Schon das kritische Hinterfragen von politischen Entscheidungen wurde häufig wütend abgetan. Bald konzentrierte sich die BUND Gruppe Reichenau daher auf zwei Schwerpunkte.

Zum einen sollte durch ein jährlich wechselndes Programm mit Vorträgen, Betriebsbesichtigungen und Führungen sowie Ausstellungen Fachwissen für die Mitglieder und Interessierte vermittelt werden. Die lokalen Themen waren dabei am häufigsten, wie der Gemüseanbau, die Fischerei, die Ökologie des Bodensees und der Naturschutz vor Ort. Aber es wurde auch über den Tellerrand hinaus geschaut und Bereiche wie alternative Energien, Gentechnik, Klimaschutz und vieles mehr angesprochen.

Der zweite wichtige Punkt für den BUND Reichenau waren die eigenen Projekte, um vor Ort den Natur- und Umweltschutz voranzubringen. Eine lange Tradition hat hierbei die Riedpflege, bei der in den Herbst- und Wintermonaten drei Riedflächen auf der Insel gemäht werden. Viele Helfer sind jedes Jahr im Einsatz, um den Lebensraum Streuwiese mit ihrer typischen Flora und Fauna zu erhalten. Ein sichtbares Zeichen für die Ziele der BUND Gruppe setzten auch zwei weitere Projekte:

  • Der Ausbau des Radweges vom Bahnhof Reichenau Richtung Konstanz
  • Die Errichtung der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Evangelischen Kirche.

Mit viel Liebe und Engagement wurde lange Zeit Reichenauer Kindern in der BUND Kindergruppe die Natur nähergebracht - für manche noch heute eine schöne Erinnerung.

Die Aufgaben im Natur- und Umweltschutz sind nicht weniger geworden in den letzten 35 Jahren – im Gegenteil: angesichts der globalen Vernetzung, Problemen wie Klimaschutz, Artensterben, usw. gibt es mehr denn je zu tun. 

Darum bleibt „Global denken – lokal handeln“ auch in Zukunft unsere Devise.