Zwischen Weihnachten und Neujahr entdeckte eine Familie aus der Waldsiedung eine Fledermaus unter einem Holzscheit in ihrem Brennholzstapel.
Was ist nun zu tun?
In einem solchen Fall ist es am besten, das Holzscheit vorsichtig wieder zurückzulegen und bis zum Frühjahr diesen Bereich des Holzstapels in Ruhe zu lassen.
Denn die Fledermäuse befinden sich zur- zeit im Winterschlaf und jede Störung bedeutet enormen Stress für die geschützten Tiere. Auch wenn die Versuchung groß ist, die Fledermaus noch schnell zu fotografieren oder sie kurz den Nachbarskindern zu zeigen – bitte nicht, denn dies kann für die Fledermaus lebensbedrohlich sein.
Bereits im Herbst legen Fledermäuse 20 bis 30 Prozent an Gewicht zu, um während des Winterschlafs (manchmal bis zu sechs Monate) ohne Nahrung auskommen zu können. Im Spätherbst suchen die Tiere ihre Winterquartiere auf - hier bevorzugen sie Schlafplätze, die zwar kühl und feucht, aber frostfrei sind. Fledermäuse senken ihre Körpertemperatur im Winter auf fünf bis drei Grad Celsius herab. Dafür verlang- samen sie Herzschlag und Atmung im Extremfall um das 40-fache. Wenn die Umgebungstemperatur unter die drastisch gesenkte Schlaftemperatur des Körpers fällt, müssen Fledermäuse „nachheizen“ – auf Kosten ihrer Fettreserven, die sie sich angefressen haben. Deswegen verlieren die Tiere während des Winters etwa 30 Prozent ihres Gewichts.
Jede Störung des Winterschlafs kann die Fledermäuse versehentlich wecken. Eine halbe bis ganze Stunde und reichich Kalorien brauchen Fledermäuse, bis sie ihren Körper auf Betriebstemperatur geheizt haben. Das geht an das mühsam angefressene Fettpolster. Und wenn die kleinen Flugkünstler im Winter ohne natürlichen Grund geweckt werden, kann es passieren, dass ihre Reserven nicht mehr bis zum Frühjahr ausreichen und sie sterben.
Daher unsere Bitte:
Entdecken Sie eine Fledermaus im Winterschlaf, vermeiden Sie jede Störung!